Skip to main content

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Baukonjunktur?

Die Wirtschaftsprognose für den Jahresabschluss 2020 sieht nicht rosig aus: Das ifo Institiut erwartet einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 5,2 Prozent, das Bundesministerium für Wirtschaft stellt sich sogar auf ein Minus von 5,8 Prozent ein. Auch am Baugewerbe sind die Turbulenzen der vergangenen Monate nicht spurlos vorüber gegangen. Die Auswirkungen auf die Baukonjunktur sind allerdings bisher vergleichsweise überschaubar, mit einer erwarteten Verringerung der Realwirtschaft im Bauwesen von etwa 3 Prozent.

Glücklicherweise konnten die meisten Bauvorhaben trotz einiger Beeinträchtigungen durch die Corona-Maßnahmen weiterlaufen und der Verzicht auf Büroflächen wird wohl doch etwas geringer ausfallen, als ursprünglich vermutet. Dennoch führen Homeoffice und die wachsende Planungsunsicherheit bei Unternehmen zu Liquiditätssicherungen statt zum Bau neuer Firmenstandorte. Die Zahl der neuen Aufträge im gewerblichen Hochbau (Bürobau) dürfte daher deutlich zurückgehen. Wenn Sie an Details interessiert sind, behandeln wir diese und ähnliche Entwicklungen der Bauwirtschaft auch immer Donnerstags in unserem kostenlosen Live-Webcast anhand der neuesten Bau-Daten.

Natürlich ist es bekannt, dass die Baukonjunktur etwa 1-3 Jahre zeitverzögert auf Wirtschaftsabschwünge reagiert und wir erst in den kommenden Jahren wissen werden, wie sich Kurzarbeit, Ausgangsbeschränkungen, Grenzschließungen und andere Maßnahmen mittelfristig auf die Baukonjunktur auswirken werden.

Schon jetzt ist klar, dass die Grenzschließungen und Reisebeschränkungen negativ zum Fachkräftemangel beitragen werden. Auch sind aus stark betroffenen Branchen bereits für 2020/21 deutlich weniger Bauaufträge zu erwarten.

Diese Entwicklung dürfte erheblich verstärkt werden durch die “legale Insolvenzverschleppung” – d.h. die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 31.01.2021 (bis dato). Zudem kann damit gerechnet werden, dass die Baustoffpreise 2021 aufgrund der Lieferengpässe anziehen werden.

Um die Situation der Baukonjunktur zu analysieren, werden in diesem Report zwei verschiedene Datenquellen verwendet. Eine der Quellen sind Frühmeldungen zu Bauvorhaben, die Building Radar mithilfe von Künstlicher Intelligenz aus dem Internet bezieht. Hierfür werden automatisiert über 400.000 verschiedene deutsch- und englischsprachige Online-Quellen, wie Zeitungen oder Websites von Architekten, permanent nach neuen Informationen zu Bauvorhaben durchsucht. Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Vollständigkeit aufgrund der Natur der Daten nicht hundertprozentig gewährleistet werden kann und Mehrfachmeldungen zu denselben Projekten in dieser Analyse nicht in jedem Fall unterschieden werden. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass neue Bauprojekte bereits erfasst werden, wenn sie sich noch im frühen Planungsstadium befinden, was insbesondere mittelfristig deutlich aussagekräftigere Prognosen zulässt, als andere Methoden.

Die zweite Datenquelle in diesem Bau-Report sind öffentliche Ausschreibungen, über die Building Radar Informationen zu Bauprojekten in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt bezieht.

In der nachfolgenden Analyse wird die zeitliche Entwicklung der Bauwirtschaft in Europa und im englischsprachigen Ausland anhand der beschriebenen Daten aus Frühmeldungen zu Bauvorhaben und öffentlichen Ausschreibungen betrachtet. Dies ermöglicht Ihnen einen schnellen und detaillierten Überblick auf die Situation der Baukonjunktur des gesamten Jahres 2020.

Die zentrale Frage ist, inwiefern ein Zusammenhang zwischen der anhaltenden Pandemie und der Bauwirtschaft hergestellt werden kann. Building Radar erhebt für die nachfolgenden Analysen keinen Anspruch auf eine vollständige Marktabdeckung.

Entwicklung der öffentlichen Ausschreibungen 2020

In diesem Kapitel wird die monatliche Anzahl der öffentlichen Ausschreibungen 2020 in Europa analysiert. Konkret betrachten wir die Entwicklung der Ausschreibungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Frankreich, Spanien, Italien und Skandinavien. Für die Gegenüberstellung von Deutschland und Frankreich werden zudem Vergleichsdaten des gleichen Zeitraums aus dem Jahr 2019 herangezogen.

Verstärkte Aufmerksamkeit erhalten die Monate März und April diesen Jahres. Kurz zur Erinnerung: Am 22. Februar verhängte Italien die erste regionale Ausgangssperre, am 18. März hielt Angela Merkel ihre erste TV-Ansprache zur Corona-Pandemie und am 22. März traten Ausgangsbeschränkungen sowie andere Maßnahmen in Deutschland in Kraft, welche erst am 20. April wieder gelockert wurden.

Ausschreibungen in DACH & Europa 2020

Die Entwicklung der öffentlichen Ausschreibungen in Europa bleibt trotz kurzfristiger negativer Impulse weitestgehend auf einem gesunden Niveau. Zeitgleich zum Inkrafttreten der Corona-Maßnahmen ist ein leichtes Plus der Ausschreibungszahlen erkennbar. In ganz Europa klettert die Zahl um 3,61 Prozent auf 78.553 öffentliche Ausschreibungen und in DACH klettert sie sogar um 8,10 Prozent auf 24.974 Ausschreibungen. Das lässt die Vermutung zu, dass der DACH-Raum im europäischen Durchschnitt einen stärkeren Bedarf sieht, die Investitionen in dieser Zeit aufrecht zu erhalten und mit Konjunkturprogrammen zu stützen.

Im April sinkt die Zahl neuer Ausschreibungen in Europa um 8,45 Prozent und in DACH um 7,75 Prozent, was auf eine erste Verzögerung durch die im Vormonat in Kraft getretenen Maßnahmen hindeuten könnte. Interessant ist, dass das Jahrestief in DACH bereits im Mai mit 21.969 monatlichen Ausschreibungen erreicht wird. Im europäischen Durchschnitt liegt das Jahrestief im Monat August – aufgrund des Sommerlochs keine Überraschung. Wie zu erwarten ist danach eine Ausgleichsbewegung erkennbar, wobei die Daten von September bis Oktober nicht mit den Vormonaten ins Verhältnis gesetzt werden kann, da im September die Datengrundlage von Building Radar für Deutschland und Österreich erweitert wurde, was sich sowohl in den Zahlen für DACH, als auch in den Zahlen für Europa widerspiegelt.

Ausschreibungen in Spanien & Italien 2020

In Italien sieht die Situation der öffentlichen Ausschreibungen etwas anders aus, als im deutschsprachigen Raum. Hier ist bereits im März ein deutlicher Dämpfer von 5.750 auf 4.857 monatliche Ausschreibungen zu sehen (-15,53 Prozent). Spanien ist im selben Monat mit -7,82 Prozent noch verhaltener, jedoch ist auch hier der Beginn einer Abwärtsbewegung zu erkennen. Die erreicht ihren Tiefpunkt einen Monat später mit einem Verlust von weiteren 44,18 Prozent und befindet sich damit deutlich unter dem Tiefstwert im Sommerloch von 2.954 Ausschreibungen im August. In Italien ist kein vergleichbarer Einbruch nach dem ersten Abschwung im März zu erkennen, hier stagniert die Zahl der Ausschreibungen bis zum Mai, um im Juni ein weiteres Minus von 9,42 Prozent zum Vormonat zu verzeichnen.

Das wiederum wird unmittelbar darauf von einem Zwischenhoch mit 5.367 monatlichen öffentlichen Ausschreibungen gefolgt (+20,31 Prozent zum Vormonat), um nach dem Jahrestief des Folgemonats (-22,56 Prozent bei 4.156 Ausschreibungen) die zuvor verhaltene Entwicklung wieder auszugleichen. Das zeigt sich in einer rasanten Aufwärtsbewegung von insgesamt stolzen 70,57 Prozent auf 7.089 Ausschreibungen im Oktober. Bis Dezember fällt die Zahl um 6,56 Prozent auf 6621 Ausschreibungen. In Spanien ist die Gegenbewegung nach dem Sommerloch wesentlich weniger ausgeprägt und erreicht im Oktober mit 3970 Ausschreibungen nur beinahe den Jahreshöchststand von 4085 öffentlichen Ausschreibungen im Juni. Dieser wird letztlich im Dezember erreicht mit +17,81 Prozent im Vergleich zum Oktober (4677 Ausschreibungen).

Ausschreibungen in Skandinavien 2020 (SE, DK, FI, NO)

In Skandinavien zeigt sich bei den öffentlichen Ausschreibungen im zeitlichen Verlauf ein erheblich anderes Bild, als in Südeuropa. Im Frühjahr 2020 bleibt das Niveau in Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland insbesondere auch im März und April relativ stabil. Das könnte an den weniger strikten Corona-Maßnahmen liegen, als sie in diesem Zeitraum in vielen anderen Ländern Europas umgesetzt wurden. Einzig in Dänemark und Norwegen sind im April mit 511 Ausschreibungen (-22,46 Prozent zum Vormonat) bzw. mit 1.570 Ausschreibungen (-14,30 Prozent zum Vormonat) in diesem Zeitraum ein Rückgang zu sehen. Diese werden in Dänemark jedoch bereits im Mai (+27,01 Prozent) und in Norwegen im Juni (+14,90 Prozent seit April) wieder ausgeglichen.

Kommen wir zum Sommerloch, das in Schweden und Finnland im Vergleich zum übrigens Skandinavien besonders ausgeprägt ist und sich von Juli bis August über zwei Monate erstreckt. In Schweden fällt die Zahl im Juli mit -43,20 Prozent auf 981 Ausschreibungen, in Finnland mit -37,08 Prozent auf 682 Ausschreibungen. Im August hält sich ein ähnlich tiefes Niveau in beiden Ländern und findet erst wieder im Oktober auf sein Ausgangsniveau vom Juni zurück, mit 1.801 Ausschreibungen in Schweden und 1.153 in Finnland. Die kleinste Bewegung über den Sommer ist wie erwähnt in Dänemark zu sehen. Im August ist dort ein Rückgang von 29,48 Prozent auf 433 Ausschreibungen zu verzeichnen. Dieser wird nur einen Monat später im September mit einem Plus von 53,58 Prozent zum Vormonat mit 665 Ausschreibungen bereits mehr als ausgeglichen; mit 8,31 Prozent über dem Wert vom Juli, der mit 614 Ausschreibungen aufwartet.

Ausschreibungen in Deutschland & Frankreich 2020

Ausschreibungen in Deutschland & Frankreich 2019

Auf den ersten Blick scheinen die öffentlichen Ausschreibungen in Deutschland im Jahr 2020 in ihrer Entwicklung bisher kaum von der Pandemie beeinflusst worden zu sein. Pandemiebedingte Schwankungen sind nicht erkennbar. Im direkten Vergleich mit den Zahlen aus dem Jahr 2019 fällt auf, dass in Deutschland die absoluten Zahlen der Zwischenhochs von 20.592 Ausschreibungen im März 2019 und von 22.813 Ausschreibungen im Juli 2019 im Jahr 2020 sogar übertroffen werden. Im März 2020 liegt die Zahl bei 22.390 Ausschreibungen (+8,73 Prozent zum Vorjahresmonat) bzw. im Juli bei 24.528 Ausschreibungen (+7,52 Prozent zum Vorjahresmonat). Anders als im vergangen Jahr ist in Deutschland von März bis einschließlich Juni 2020 jedoch ein leicht negativer Trend zu verzeichnen, der mit einem Zuwachs von 26,77 Prozent im Juli wieder aufgeholt wird. Das Sommerloch fällt in Deutschland im August mit -13,92 Prozent zum Vormonat etwas stärker aus, als im Jahr 2019 (-9,04 Prozent). Der  sichtbare Ausbruch nach oben ab Oktober 2020 liegt, wie anfangs erwähnt, an einer veränderten Grundlage der deutschen Ausschreibungsdaten von Building Radar und lässt daher keine genauere Bewertung zu.

In Frankreich zeigt sich im Vorjahresvergleich ein umgekehrtes Bild. Hier liegen die Zahlen für März und Juli 2019 bei 17.537 bzw. bei 18.168 öffentlichen Ausschreibungen. Im Jahr 2020 hingegen werden die Werte des Vorjahres mit 14.123 Ausschreibungen im März (80,53 Prozent des Vorjahresmonats) bzw. mit 14.193 Ausschreibungen im Juli (78,12 Prozent des Vorjahresmonats) nicht ansatzweise erreicht. Auch in Frankreich ist von März bis einschließlich Juni 2020 ein leichter Negativtrend erkennbar. Das Sommerloch im August fällt in Frankreich mit -34,17 Prozent zum Vormonat im Jahr 2019 und mit weiteren -29,18 Prozent im Jahr 2020 erwartungsgemäß stark aus, zeigt anhand der relativen Zahlen jedoch keine großen Unterschiede.

Entwicklung der Frühmeldungen zu Bauvorhaben 2020

Im Gegensatz zu den öffentlichen Ausschreibungen sind bei der Entwicklung der Frühmeldungen in Europa und im englischsprachigen Ausland mit Beginn der Corona-Maßnahmen teils erhebliche Auswirkungen zu sehen. Als Frühmeldungen zu Bauvorhaben werden alle Online-Veröffentlichungen bezeichnet, in denen von zukünftigen Bauvorhaben zu lesen ist und die im Internet in Textform auf Deutsch oder Englisch veröffentlicht werden. Diese wurden von Building Radar bis einschließlich Oktober erfasst und hier analysiert.

Die Frühmeldungen werden von Building Radar tagesaktuell erfasst und strukturiert. Das schließt Vorankündigungen zu geplanten Bauvorhaben im sehr frühen Stadium mit ein. Ebenso werden Meldungen zu im Bau befindlichen Projekten identifiziert und analysiert. Das ermöglicht eine strukturierte Analyse der Entwicklung von Bauvorhaben weltweit und somit zur derzeitigen Lage der Bauwirtschaft. Eine manuelle Recherche oder Aufbereitung von online veröffentlichten Informationen zu Bauprojekten ist mit dieser Methode nicht notwendig.

Entwicklung der Bauvorhaben in Deutschland 2019 & 2020

Im direkten Vergleich der Frühmeldungen zu Bauvorhaben in Deutschland in den Jahren 2019 und 2020 sticht sofort der Einbruch der Bauvorhaben-Meldungen im Frühjahr 2020 ins Auge, welche auch die Jahrestiefstwerte darstellen. Die naheliegende Vermutung ist der direkte Einfluss durch die Maßnahmen gegen die Pandemie. Im Jahr 2020 hingegen fällt die zweite Jahreshälfte anschließend besser aus, als noch im Vorjahr. Alles in allem lässt die Entwicklung der Frühmeldungen 2020 auf einen starken Einfluss der Corona-Maßnahmen schließen.

Zu Beginn eines Jahres können wir grundsätzlich von einem Anstieg der Frühmeldungen ausgehen, da über die Jahreswende die Meldungen saisonbedingt nachlassen. So beginnt das Jahr 2019 erwartungsgemäß mit einem Aufwärtstrend der Bauvorhaben-Frühmeldungen, der bis März anhält, mit einem Wachstum von insgesamt 36,29 Prozent zwischen März (6.313 Bauvorhaben) und Januar (5.285 Bauvorhaben). Das erste Zwischentief wird 2019 im Juni mit 4.716 Bauvorhaben erreicht, was einen Verlust von 25,30 Prozent im Vergleich zum März bedeutet. Im darauffolgenden Juli wird mit 5.489 Frühmeldungen eine Erholung von 16,39 Prozent verzeichnet. Nach einem erneuten Rückgang auf 4.823 monatlichen Bauvorhaben-Meldungen im August (-12,13 Prozent), steigt die Zahl bis zum Oktober relativ gleichmäßig um insgesamt 10,35 Prozent auf 5.322. Zum Jahresende fällt die Zahl der Frühmeldungen bis Dezember auf 3.977 (-25,27 Prozent).

Verglichen mit dem Vorjahr beginnt das Jahr 2020 im Januar mit 4.589 monatlichen Frühmeldungen zu Bauvorhaben auf einem ähnlichen Niveau. Der Februar verzeichnet einen Zuwachs von 13,77 Prozent (5.221 Frühmeldungen) und liegt damit bereits etwas niedriger, als der Vorjahresmonat, der sich auf 5.748 beläuft. Im darauffolgenden April brechen die monatlichen Frühmeldungen zu Bauvorhaben deutlich ein und erreichen mit 3.279 das Jahrestief mit insgesamt -37,20 Prozent im Vergleich zum Februar.

Bis zum Juli folgt anschließend eine Erholungsphase, die mit einem ein Plus von insgesamt 94,97 Prozent im Vergleich zum Jahrestief zu Buche schlägt und den Höchstwert bei 6.393 Meldungen markiert. Ab Juni halten sich die Frühmeldungen bis einschließlich Oktober auf einem konstant höheren Niveau, als noch im Vorjahr und zeigen in diesem Zeitraum im Jahresvergleich auch eine ähnliche Entwicklung der relativen Werte.

Der tiefste Punkt in der zweiten Jahreshälfte wird 2020 im August erreicht mit 5.208 Frühmeldungen, was -18,54 Prozent zum Jahreshoch des Vormonats darstellt. Bis Oktober klettert die Zahl der monatlichen Frühmeldungen wieder auf 6.118, was einen Zuwachs von 17,47 Prozent verglichen mit August bedeutet. Ähnlich wie im Vorjahr sinkt die Zahl der Frühmeldungen nach dem Zwischenhoch im Oktober bis zum Jahresende auf 4.697 (-23,23 Prozent).

Bauvorhaben in DACH & Europa 2020

Anders als bei den öffentlichen Ausschreibungen ist im Gesamtüberblick aller Frühmeldungen zu Bauvorhaben ein deutlicher Rückgang der absoluten Zahlen ab März 2020 zu verzeichnen – sowohl in DACH als auch im übrigen Europa. Da Deutschland den größten Teil der Bauvorhaben in DACH ausmacht, zeigen die beiden Regionen naturgemäß gewisse Korrelationen. In den Daten für den europäischen Raum sind lediglich englisch- und deutschsprachige Meldungen enthalten.

Die Zahlen weisen darauf hin, dass die Entwicklung der neu geplanten Bauvorhaben bereits im März erheblich durch die Pandemie beeinflusst wurde. In DACH ist in diesem Monat bereits ein Rückgang von 5.884 auf 4.183 monatlichen Frühmeldungen zu verzeichnen (-28,07 Prozent). In den Zahlen für Europa zeichnet sich im selben Monat mit -28,91 Prozent ein ähnliches Bild ab. Das Jahrestief wird sowohl in DACH als auch in Europa im April erreicht, mit einem Verlust von weiteren 9,75 Prozent von 4.183 auf 3.775 monatlichen Meldungen in DACH und weiteren 14,51 Prozent von 7.135 auf 6.100 Meldungen in Europa.

Nach Lockerung der Corona-Maßnahmen im April ist eine starke Erholung der monatlichen Meldungen zu Bauvorhaben erkennbar. Nach dem Tiefststand im April folgt sowohl in DACH als auch in Europa eine starke Erholungsphase, zu deren Ende sich die Zahl der Bauvorhaben im Vergleich zum April fast verdoppelt. Diese Aufwärtsbewegung erreicht im Juli ihren Höchststand von 7.449 Frühmeldungen in DACH (+97,32 Prozent seit April) und 11.959 Bauvorhaben in Europa (+96,05 Prozent seit April).

Das Sommerloch erreicht in DACH seinen Tiefststand im August mit -18,34 Prozent zum Vormonat mit 6.083 Meldungen und -17,58 Prozent in Europa mit 9.857. Bis Oktober ist anschließend eine Erholung von +17,77 Prozent auf 7.164 monatlichen Frühmeldungen zu verzeichnen. In ganz Europa liegt die Erholung bei +12,11 Prozent (11.051 Meldungen im Oktober).

Nach dem Zwischenhoch im Oktober sinkt die Zahl der Frühmeldungen bis Dezember erwartungsgemäß und endet mit 5.653 Bauvorhaben in DACH (-21,10 Prozent) und 9.674 Bauvorhaben in Europa (-12,46 Prozent), was in beiden Fällen noch deutlich über dem Tiefstwert im April liegt.

Bauvorhaben im englischsprachigen Raum 2020 (USA, CA, GB, AU)

Wie auch schon in Europa scheint die Entwicklung der Bauvorhaben im englischsprachigen Raum ebenfalls erheblich durch die Pandemie beeinflusst worden zu sein. In allen vier analysierten Ländern – namentlich USA, Kanada, Großbritannien und Australien – werden die Tiefstwerte entweder im März oder einen Monat später im April erreicht.

In den USA stagniert die Zahl der Frühmeldungen zu Bauvorhaben noch bis Februar, um im März von 8.948 monatlichen Meldungen auf 6.041 einzubrechen, ein Minus von 32,49 Prozent. Das Jahrestief wird einen Monat später im April mit 5.750 Frühmeldungen verzeichnet, ein Verlust von insgesamt 35,74 Prozent im Vergleich zum Februar. Erst im Juli steigt die Zahl der monatlichen Meldungen in den USA mit 8.532 auf ein ähnliches Niveau, wie noch zu Jahresbeginn. Ein Plus von insgesamt 48,38 Prozent im Vergleich zum Tiefstwert im April. In den darauffolgenden Monaten bleibt die Entwicklung der Frühmeldungen auf einem gleichbleibend hohen Niveau und verzeichnet im Oktober mit 8.969 ein knappes Jahreshoch. Im November fällt die Zahl der monatlichen Bauvorhaben um 21,55 Prozent auf 7.036, um sich im Dezember mit 7,90 Prozent wieder leicht zu erholen (7.592 monatliche Frühmeldungen).

Die Entwicklung in Großbritannien hält sich bis einschließlich Februar relativ stabil (2.909 Frühmeldungen). Im März fällt die Zahl zuerst um 21,67 Prozent auf 2.087 Frühmeldungen und im April um weitere 30,38 Prozent auf das Jahrestief von 1.539. Daraufhin tritt eine Erholungsphase ein, die im Juli auf einem Höchstwert von 3070 Frühmeldungen gipfelt (+99,48 Prozent seit April). Bis Oktober ist schließlich ein leicht negativer Trend zu erkennen, der ein Minus von 13,60 Prozent verbucht (2.655 monatliche Frühmeldungen). Bis zum Jahresende stagniert die Zahl auf einem ähnlichen Niveau und endet mit 2.766 monatlichen Bauvorhaben-Meldungen.

In Kanada sinkt die Zahl der Bauvorhaben-Meldungen im Frühjahr zwischen Februar und April kontinuierlich um insgesamt 45,47 Prozent und erreicht dort einen Tiefstwert von 385 monatlichen Frühmeldungen. Zwischen April und Juli erholt sich der monatliche Wert relativ gleichmäßig, um mit 1020 Bauvorhaben ein Jahreshoch zu verzeichnen mit insgesamt 164,94 Prozent Zuwachs. Die Entwicklung bis Oktober ist mit einer monatlichen Zahl von 855 Frühmeldungen relativ verhalten; ein Verlust von insgesamt 16,18 Prozent zum Höchstwert im Juli. Das Jahr Endet im Dezember mit 735 monatlichen Frühmeldungen mit einem Verlust von 14,04 Prozent zum Oktober.

Australien scheint die Auswirkungen der Pandemie früher unter Kontrolle zu bekommen, als der übrige englischsprachige Raum. Zu Beginn ist die Enwticklung hier noch relativ ähnlich im Vergleich zum restlichen englischsprachigen Raum. Der Jahrestiefstwert ist hier im März mit 731 monatlichen Frühmeldungen zu verzeichnen, was am deutlich geringeren Abstand zu China – dem Ursprung der Pandemie – liegen könnte. Nach einem Monat der Stagnation beginnt ein starker Aufwärtstrend, der bereits im Mai mit 1.102 Frühmeldungen zu Bauvorhaben (+49,93 Prozent zum Vormonat) die Werte vom Februar deutlich übersteigt und im Juli mit einem Plus von insgesamt 81,21 Prozent ein Zwischenhoch von 1.292 bildet. In den Folgemonaten halten sich die Zahlen auf einem ähnlich hohen Niveau. Das Jahreshoch von 1.350 monatlichen Frühmeldungen wird im September erreicht. Bis Dezember sinkt die Zahl anschließend auf 1.074 monatliche Meldungen, -20,44 Prozent seit dem September-Jahreshoch.

Bauvorhaben in Österreich und der Schweiz 2020

Die Entwicklung der Bauvorhaben ist sowohl in Österreich als auch in der Schweiz durchaus interessant. Insgesamt ist die Fluktuation in Österreich über das Jahr erheblich stärker, als in der Schweiz, doch zuerst zu den Gemeinsamkeiten. In beiden Ländern sind März und April die schwächsten Monate des Jahres 2020, wobei bereits im Februar ein erstes Minus verzeichnet wird von 6,03 Prozent in Österreich und 11,35 Prozent in der Schweiz. In Österreich Fällt die Zahl der Frühmeldungen im März um weitere 29,95 Prozent von 374 auf 262 Bauvorhaben und erreicht im April das Jahrestief bei 247 monatlichen Meldungen mit weiteren 5,73 Prozent im Minus.

In der Schweiz sieht die Situation etwas anders aus. Hier wird der Jahrestiefststand bereits im März erreicht mit einem Minus von 29,76 Prozent von 289 zu 203 monatlichen Meldungen zu Bauvorhaben. Danach steigt die Zahl in der Schweiz fast linear, bis September das Jahreshoch erreicht wird mit 413 monatlichen Frühmeldungen (+103,45 Prozent seit März). Im Oktober bricht der Aufwärtstrend zum ersten Mal seit Februar und verzeichnet ein Minus von 16,22 Prozent auf 346 monatliche Bauvorhaben. Ein Sommerloch wie in Österreich bleibt in der Schweiz somit aus. Nach einer erneuten leichten Steigerung der monatlichen Meldungen auf 385 im November (+11,27 Prozent), fällt die Zahl im Dezember auf 297 (-22,86 Prozent zum Vormonat).

In Österreich wiederum ist von April bis einschließlich Juli eine Rally zu beobachten mit insgesamt +183,40 Prozent Wachstum auf 700 monatliche Bauvorhaben. Erst im August ist wieder ein Rücksetzer auf 498 monatliche Bauvorhaben zu verzeichnen (-28,86 Prozent), um anschließend bis Oktober ein knappes Jahreshoch von 703 Bauvorhaben zu bilden. Nach einem Rückgang auf 529 monatliche Frühmeldungen im November (-24,75 Prozent) endet das Jahr mit einer Aufwärtsbewegung (auf 658 Bauvorhaben-Meldungen), was -6,40 Prozent im Vergleich zum Oktober darstellt.

Bauvorhaben in DACH 2020 in den Kategorien Industrie, Infrastruktur, Forschung & Bildung und Gesundheitswesen

In der gemeinsamen Betrachtung der vier Bau-Kategorien “Industriebau”, “Infrastrukturbau”, “Forschung & Bildung” und “Gesundheitswesen” ist auffallend, dass im Frühjahr in allen vier Kategorien ein unterschiedlich stark ausgeprägter Einbruch der monatlichen Bauvorhaben zu erkennen ist. Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Monat Juli, der bis auf das Gesundheitswesen in allen übrigen Kategorien den stärksten Monat des Jahres 2020 darstellt.

Im Industriebau fällt die Anzahl Frühmeldungen im März zuerst von 473 auf 294 (-37,84 Prozent), um im April den Tiefstwert von 238 monatlichen Bauvorhaben-Meldungen mit einem Minus von weiteren 19,05 Prozent zu erreichen. Daraufhin folgt eine Gegenbewegung mit einem Zuwachs von insgesamt +252,10 Prozent auf 838 Meldungen im Juli. Auffällig ist, dass die Sommermonate mit 658 Frühmeldungen zu Bauvorhaben im August und 731 im September bei weitem nicht so schwach ausfallen, wie noch die Monate des Frühjahrs. Das lässt auf die Pandemie als Ursache der schwachen Entwicklung im ersten Halbjahr 2020 schließen. Bis zum Dezember stagniert die Zahl und endet mit 770 monatlichen Frühmeldungen.

Die weitaus stärkste der vier hier analysierten Kategorien ist der Infrastrukturbau, welcher im Februar sein erstes Zwischenhoch bei 1864 monatlichen Frühmeldungen erreicht, um direkt im darauffolgenden März das Jahrestief von 1.476 zu markieren (-20,82 Prozent). In den beiden darauffolgenden Monaten ist eine leichte Erholungsphase hin zu 1.746 monatlichen Meldungen zu verzeichnen (+18,29 Prozent). Bis zum Juli nimmt der Aufschwung dann deutlich an Fahrt auf und endet bei 2.897 Frühmeldungen mit einem weiteren Plus von 65,92 Prozent im Vergleich zum Mai. In den beiden darauffolgenden Monaten sinkt die Zahl erneut um 21,23 Prozent auf 2.282 monatlichen Meldungen im September, um sich im Oktober erneut dem Jahreshoch vom Juli anzunähern mit +21,25 Prozent im Vergleich zum Vormonat mit nur 2.767 Bauvorhaben. Ein Grund für die vergleichsweise hohe Anzahl an Infrastrukturdaten ist die Berechnungsgrundlage von Building Radar. Neben Straßen- und Brückenbauarbeiten fließen etwa auch Verlegearbeiten von Glasfaser- oder Stromnetzen in den Sektor Infrastruktur mit ein. Bis zum Dezember fällt die Zahl der monatlichen Frühmeldungen zu Bauvorhaben im Infrastrukturbau kontinuierlich und nähert sich mit 1.785 Meldungen dem Niveau vom Mai (-35,49 Prozent seit Oktober).

Im Bereich Forschung & Bildung stellen März und April mit 500 bzw. 461 monatlichen Bauvorhaben die beiden schwächsten Monate dar, mit insgesamt -42,09 Prozent im Vergleich zum Februar. Es folgt eine starke Gegenbewegung, die mit einem Plus von insgesamt +104,99 Prozent im Juli ihren Höchstpunkt von 945 monatlichen Frühmeldungen erreicht. Im August sind die Zahlen mit -24,23 Prozent wieder leicht rückläufig (716 Meldungen), was sich bis zum Oktober nur marginal verändert, mit einem Plus von insgesamt 8,38 Prozent (auf 776 Meldungen) in Relation zum August. Bis zum Jahresende ist ein erneuter Rückgang auf 639 monatliche Frühmeldungen zu verzeichnen (-17,65 Prozent seit Oktober).

Die letzte Kategorie ist gleichermaßen die interessanteste. Im Bereich Gesundheitswesen beginnt bereits im Februar ein rückläufiger Trend (-4,42 Prozent), der im April ein Jahrestief von 153 monatlichen Bauvorhaben erreicht, mit einem Gesamtverlust von 32,30 Prozent im verglichen mit Januar, der 226 monatliche Frühmeldungen verzeichnet. Von April bis Juni ist eine leichte Erholung von 49,67 Prozent erkennbar, die den vorigen Höchstwert von 226 Bauvorhaben vom Januar mit 229 Bauvorhaben im Juni nur marginal übertrifft. Der Monat August stellt nach einer kurzen Stagnation ein Zwischentief dar, mit 176 monatlichen Bauvorhaben-Meldungen (-23,14 Prozent seit Juni). Im Gegensatz zu den anderen drei analysierten Kategorien wächst die Zahl der monatlichen Meldungen zu Bauvorhaben innerhalb des Gesundheitswesens im Oktober nicht, sondern fällt um 7,96 Prozent auf 185. Das Gesundheitswesen ist die einzige der vier betrachteten Kategorien, welche von Oktober bis Dezember einen Anstieg verzeichnet. Hier beläuft sich das auf ein Plus von 49,19 Prozent im Vergleich zum Oktober auf 276 monatlichen Frühmeldungen.

Privatwirtschaftliche und öffentliche Bauvorhaben 2020

Im Vergleich der privatwirtschaftlichen und öffentlichen Bauvorhaben ist eine sehr ähnliche Entwicklung zu beobachten, wobei sich die privaten Bauvorhaben insgesamt auf einem deutlich niedrigeren Niveau befinden. Nach einem ersten Hoch im Februar mit 1.961 privaten und 3.028 öffentlichen Bauvorhaben, sinkt die Zahl der Bauvorhaben beider Bereiche – bei den Frühmeldungen zur Privatwirtschaft um 34,22 Prozent und um 26,78 Prozent bei den Meldungen zu öffentlichen Bauvorhaben.

Die monatlichen Frühmeldungen zu privatwirtschaftlichen Bauvorhaben erreichen mit 952 im April das Jahrestief mit einem Verlust von 51,45 Prozent im Vergleich zum Februar. Es folgt eine Rally, die im Juli ihren Höchststand von 2.473 monatlichen Meldungen zu Bauvorhaben erreicht, was ein Plus von beachtlichen 159,77 Prozent im Vergleich zum Februar bedeutet. Nach einem Zwischentief von 1.941 Frühmeldungen im August (-21,52 Prozent), steigt die Anzahl der Meldungen privatwirtschaftlicher Bauvorhaben bis zum Oktober erneut um 22,72 Prozent auf 2.382, um bis Dezember erneut 10,29 Prozent einzubüßen. Das Jahr endet mit 2.137 monatlichen Frühmeldungen zu privatwirtschaftlichen Bauvorhaben.

Im öffentlichen Bereich steigt die Zahl der monatlichen Bauvorhaben nach dem Einbruch im März kontinuierlich an und erreicht das Jahreshoch, ebenfalls im Juli, wie auch schon der private Bereich. In diesem Zeitraum steigt die Zahl der Meldungen zu öffentlichen Bauvorhaben um 87,33 Prozent auf 4.153. Das Zwischentief wird anschließend im September mit 3.247 (-21,82 Prozent seit Juli) erreicht – einen Monat später als in der Privatwirtschaft. Im Oktober steigt die Zahl erneut um 19,96 Prozent und klettert auf 3.895 monatliche Frühmeldungen, um bis zum Dezember auf 2.715 monatliche Frühmeldungen zu fallen (-30,30 Prozent seit Oktober).

Bemerkung

Über Building Radar

Wir sind ein Startup mit über 50 smarten und innovativen Köpfen. Wir setzen auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um Online-Informationen über Bauprojekte zu sammeln und zu verarbeiten. Unter unseren Kunden sind die ganz Großen der Baubranche. Denn genau dort liegt unser Ziel: Die Digitalisierung in eine etablierte und zugleich alteingesessene Branche zu bringen. Über unsere Künstliche Intelligenz identifizieren wir Bauvorhaben schneller und besser als Menschen dies jemals könnten – mit täglich über 2.000.000 ausgewerteten Zeitungsartikeln. Unsere Kunden sind dadurch effizienter im Vertrieb und können ihre Umsätze mithilfe unserer Projekt-Informationen nachhaltig steigern. Building Radar befähigt Unternehmen, neue Umsatzchancen zu entdecken und durch digitale Werkzeuge zu realisieren.

Datenquellen

Unsere Lösung entdeckt neue Bauprojekte weltweit – bereits mehrere Monate früher, als es über die manuelle Recherche möglich wäre, zum Teil viele Jahre vor Baubeginn. Dank unserer Technologie zählen unsere Kunden zu den Ersten, die von Bauprojekten weltweit erfahren. Dieses Wissen stellen wir auf Anfrage in aggregierter Form in unserem Market Intelligence Tool zur Verfügung. Market Intelligence ermöglicht Ihnen, die Bauwirtschaft in der Tiefe zu verstehen und zu analysieren. Nutzer können die eigene Marktgröße akkurat bestimmen und performante Marktmodelle erstellen. Sie können wichtige Marktnischen segmentieren und verstecktes Vertriebspotenzial aufdecken.

Dies funktioniert, indem unsere Nutzer die Ergebnisse ihrer Regionen anhand echter Marktdaten bemessen. Mit diesen Informationen können Anwender besser über zukünftige Expansionen sowie Konsolidierungen entscheiden. Die Daten sind dabei jederzeit verfügbar und werden nicht nur alle 6 bis 12 Monate veröffentlicht, sondern täglich. Auf Basis der Market-Intelligence-Lösung wurden alle Auswertungen dieses Reports erstellt. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Auswertung der Daten für das Geschäftsjahr 2020. Unsere Datenquellen wachsen täglich und wir arbeiten konstant an der Verbesserung der Klassifizierung und Erkennungsrate. So sind wir beispielsweise in der Lage, mehrfache Meldungen zu denselben Bauvorhaben als solche zu erkennen und in unseren Daten mittels Künstlicher Intelligenz zusammenzuführen. In der obenstehenden Analyse ist das jedoch noch nicht der Fall. Es handelt sich bei den erhobenen Daten nicht um das Ergebnis einer manuellen Recherche von Bauinformationen.

Begriffsabgrenzung

In diesem Bau-Report wird bei der Datenbasis zwischen Daten aus Tendern bzw. öffentlichen Ausschreibungen sowie Frühmeldungen zu Bauvorhaben unterschieden. Bei Frühmeldungen handelt es sich überwiegend um privatwirtschaftliche Bauprojekt-Informationen, bei denen es zu Überschneidungen mit Ausschreibungsinformationen kommen kann. In den Frühmeldungen wird über bestimmte Bauprojekt-Kategorien (Industrie, Bildung & Forschung, Infrastruktur, etc.) berichtet, die meist auch öffentlich ausgeschrieben werden (müssen). Wir arbeiten stetig daran, unsere Technologie zu verbessern, so dass ein Bauvorhaben auch nur einmalig in unsere Daten einfließt. Dies können wir jedoch nicht hundertprozentig garantieren. Die vorliegende Auswertung stellt somit lediglich eine Beobachtung von Markttrends dar. Die Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Häufig kommt es zudem auch vor, dass ein Bauvorhaben mehrere Kategorien vereint, was wir entsprechend einordnen.