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Digitalisierung bringt Innovation!

Typisch Bau: pragmatisch, rau, aber keinesfalls innovativ. Das ist gemeinhin die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit – mit einem Funken Wahrheit. Doch Innovationen in der Baubranche gibt es eigentlich am laufenden Band! Woher kommt diese widersprüchliche Wahrnehmung? Ein Erklärungsansatz könnte das nur langsam erwachende Potential der  Baubranchen-Trends Digitalisierung und künstliche Intelligenz sein. Diese beeinflussen die Gesamtheit der Bauprozesse und stärken das müde Produktivitätswachstum. Doch welche Innovationen sind es im Detail, die die Baubranche ankurbeln?

Projekte und Baufortschritt vom Schreibtisch aus beobachten

Weltweit lassen sich Bauprojekte und deren Baufortschritt mithilfe neuester Technologie automatisiert und tagesaktuell verfolgen. Dadurch können Reisekosten und Arbeitsaufwand minimiert werden. Die GISGeography Website bietet einen Einstieg und Informationen über frei zugängliche Quellen für geographische Datensätze, Karten und die entsprechende Software.
Durch den Einsatz von ferngesteuerten Drohnen, die beispielsweise vom französischen Weltmarktführer Parrot Drones SAS produziert werden, können die durch Satellitenbilder gewonnenen Erkenntnisse detailliert erweitert werden. Wer früher über die Baustelle „klettern“ musste, kann sich heute live auf dem Bildschirm über die Sachlage informieren. Daraus ergeben sich für die Bauindustrie einige Vorteile, die nicht nur monetär und zeitlich messbar sind, sondern auch durch höhere Arbeitssicherheit und Beobachtungsmöglichkeiten zur Geltung kommen.

Machine Learning und künstliche Intelligenz

Die richtigen Kunden sind alles! Aber wie komme ich an die für mich relevanten Informationen, die zu den richtigen Kunden führen? Zumeist recherchiert man selbst, bemüht das eigene Netzwerk oder erhält aufwändig manuell recherchierte Informationen. Die Zeit der manuellen Kundensuche neigt sich dem Ende zu! Intelligente Suchalgorithmen übernehmen vermehrt die zeitaufwendige Informationsrecherche – automatisch statt manuell, Maschine statt Mensch. Die Vorteile liegen auf der Hand. Maschinen arbeiten unermüdlich und sind daher ideal für sich wiederholende Arbeitsschritte. Nicht nur mehr Bauprojekte werden dadurch gefunden. Diese werden auch frühzeitiger entdeckt. Die gewonnene Zeit wird in vertriebsaktive Zeit umgewandelt, die sich nachhaltig in mehr Umsatz und bessere Kundenbeziehungen übersetzen wird.

Übrigens: Building Radar setzt intelligente Algorithmen für die Bauprojekterecherche ein.

Verschmelzung von Mensch und Maschine

In der Bauindustrie können technische Innovationen und Neuerungen eingesetzt werden, die menschliches Handeln unterstützen und ersetzen. Die Augsburger German Bionic Systems GmbH stellt Exoskelette – Mensch-Maschinen-Systeme – her, die die unterstützende Technik von Robotern mit der menschlichen Flexibilität verbinden. Neben dem medizinischen und militärischen Bereich, gewinnen die Roboter-Anzüge in der Bauindustrie sowie für das Gesundheitssystem an Interesse. Insbesondere soll die Traglast für Arbeiter auf Baustellen reduziert werden, um deren Gesundheit und Produktivität zu unterstützen. Sensoren auf der Haut messen diejenigen Signale, die das Gehirn über Nervenfasern an die Muskeln sendet. So kann das Exoskelett die Handlungsintention des Trägers erkennen und die Bewegung motorisch unterstützen. Das Münchener Start-Up Magazino GmbH wiederum entwickelt und produziert wahrnehmungsgesteuerte Roboter für automatisierte Inhouse-Logistik in Lagerhallen. Ebenfalls in München hat das Unternehmen ProGlove den intelligenten Handschuh ‚Mark’ entwickelt. Dieser ermöglicht u.a. die automatisierte Protokollierung aller Produktionsschritte anhand von Sensoren.

Selbstheilender Bio-Beton

Selbstheilender Beton ist in Fachkreisen bereits bekannt. Daher ist dessen breite Markteinführung nur eine Frage der Zeit. Der niederländische Biologe Hendrik Marius Jonkers hat einen Bio-Beton mit beigemischten Mikrobakterien entwickelt. Die Mikrobakterien überleben bis zu 200 Jahre in der Betonstruktur und reparieren aufkommende Schäden durch die Produktion von Kalkstein. Jonkers‘ Innovation ist vielversprechend und könnte schon bald im Gebäude- und Straßenbau eingesetzt werden. Neben noch nicht im Detail bekannten Kosten für die Betonherstellung, könnten die Instandhaltungskosten von Gebäuden und Straßen signifikant verringert werden. Geringere CO2-Emissionen inklusive.

Virtuelle Planung mit BIM

Die digitale Vernetzung hat im Bausektor einen neuen Trend angestoßen: Building Information Modeling (BIM). Die Software stellt Baupläne dreidimensional und selbsterklärend dar. Sie informiert zusätzlich über technische Spezifizierungen und Anforderungen, Zeitabläufe und Baukosten. Alle Informationen werden digital zusammengeführt und sind somit allen Teilnehmern jederzeit zugänglich. Das erleichtert die Kommunikation, Abstimmung und Koordination. Bei Bauprojekten arbeiten viele Parteien zusammen: Architekten, Facharbeiter, Bauherren und mehr. Die sich selbst synchronisierende Datenbasis vereinfacht dabei den Informationsaustausch zwischen Architekten, Statikern, Facharbeitern sowie dem Bauherren und hält jede Partei up-to-date. So kann Missverständnissen und Fehlkonstruktionen effektiv entgegengewirkt werden. Auch Verkehrsminister Dobrindt hat das große Potential von BIM erkannt. Das Planungsinstrument soll bis 2020 bei allen staatlichen Infrastrukturprojekten Anwendung finden. Und wer weiß: vielleicht hätte man mit BIM den Bau des Berliner Flughafens vorher nochmal gründlich durchdacht.

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