Aktuelle Kennzahlen zur Baubranche 2020
- Rückgang der Frühmeldungen zu Bauvorhaben seit Jahresbeginn um weltweit durchschnittlich 9 %
- Rückgang der Frühmeldungen in DACH um durchschnittlich 9 %
- Regression der englischsprachigen Frühmeldungen zwischen KW 9 und KW 12 von 56,6 %
- Rückgang der Anzahl der öffentlichen Ausschreibungen in Europa zwischen KW 6 und KW 16 um 39,8 %
- Von KW 11 auf KW 14 verringerte sich die Anzahl der Ausschreibungen in DACH um 15 %
Hochrechnungen des ifo-Instituts in München zufolge wird sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2020 deutlich verringern und das BIP um 1,5 Prozent schrumpfen. In ganz Europa rechnet das Institut mit einem starken Wachstumseinbruch der Wirtschaftsleistung und mit Ausfällen im Wert von Hunderten von Milliarden Euro. Die Baubranche gibt sich in der derzeit anhaltenden Corona-Krise bisher vergleichsweise beständig. Doch auch der Fels in der Brandung spürt die Auswirkungen der Krise, wie Sie in unserem wöchentlichen Webcast über die neuesten Zahlen und Entwicklungen der Bauwirtschaft verfolgen können.
KI-Technologie zeigt deutliche Einbrüche bei Bauvorhaben
Dienstleister dürfen in der Baubranche ihrer Tätigkeit in der Theorie wie gehabt nachgehen. Jedoch behindern in der Praxis Lieferengpässe und daraus resultierende Arbeitsausfälle den planmäßigen Ablauf zahlreicher Bauvorhaben und laufender Projekte. Dazu kommen einschränkende Regelungen wie der Mindestabstand von 1,5 Metern, Kontaktverbote oder geschlossene Grenzen, welche die Arbeit in der Produktion und im Bau noch weiter erschweren. Was heißt das für die Zukunft der Bauindustrie? Frühmeldungen zu Bauvorhaben, die Building Radar mithilfe von Künstlicher Intelligenz in Echtzeit bezieht, weisen darauf hin, dass auch die Bauwirtschaft mehr und mehr ins Schwitzen gerät. Allerdings besteht auch Grund zur Hoffnung, beispielsweise werden öffentliche Projekte weiterhin gefördert.
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In diesem Report zeigt und erklärt Building Radar Daten zur deutschen und internationalen Bauwirtschaft für einen schnellen und detaillierten Blick auf die Situation der Bauindustrie seit Beginn des Jahres 2020. Die Daten haben dabei nicht den Anspruch einer vollständigen Marktabdeckung, sondern dienen als Indikator für eine Einordnung der aktuellen Lage der Bauwirtschaft. Konkret stellen wir die Frage, ob anhand der erhobenen Baudaten ein konkreter Zusammenhang zur aktuellen Corona-Situation aufgezeigt werden kann. Dazu dienen der Lockdown in Italien (KW 8) und die TV-Ansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel (KW 12) als zeitliche Referenzwerte.
Analyse der öffentlichen Ausschreibungen
Öffentliche Ausschreibungen sind eine der Quellen, aus denen Building Radar Daten zu Bauprojekten in Deutschland, Europa und der Welt gewinnt. Es gibt noch weitere Quellen, auf die später eingegangen werden. Auf Grundlage der öffentlichen Ausschreibungen untersuchen wir in diesem Kapitel unterschiedliche Entwicklungen in europäischen Ländern. Dabei betrachten wir jeweils den Zeitraum von der 1. bis 16. Kalenderwoche (KW) dieses Jahres. Manche Grafiken und Analysen beziehen sich auf einen kürzeren Zeitraum, um die besondere Verbindung zum Ausbruch der Corona-Krise in Europa besser herleiten zu können. Als Ausgangspunkt der Corona-Krise in Europa sehen wir die 8. KW, in der am 22. Februar 2020 die erste regionale Ausgangssperre in Italien festgelegt wird. Ziel dieses Kapitels (und des gesamten Reports) ist es, eine Verbindung der Corona-Krise mit der Entwicklung unserer Baudaten herleiten zu können. Eine wesentliche Frage, die wir uns stellen, ist zum Beispiel: Sind gesellschaftliche Einschnitte, wie die italienische Ausgangssperre, in der Entwicklung der Baudaten von Building Radar zu erkennen? Korreliert die Veröffentlichung von Ausschreibungen der Bauwirtschaft in Europa mit den Einschränkungen, die durch die Corona-Krise hervorgerufen werden?
Entwicklung der öffentlichen Ausschreibungen 2020
In diesem Kapitel wird ersichtlich, dass die Anzahl öffentlichen Ausschreibungen in den meisten untersuchten Ländern weitestgehend stabil ist und zunächst nicht dem negativen Trend der Corona-Krise folgt, wie es in anderen Teilen der Wirtschaft bereits der Fall ist. Ausnahmen bestehen für Länder wie Italien und Spanien.
Vergleich Europa und DACH: Oster- oder Corona-Effekt?
Betrachtet man die erhobenen Daten für öffentliche Ausschreibungen der Bauwirtschaft seit Beginn des Jahres 2020, stechen drei Punkte hervor. Ein nicht überraschender und aus den Vorjahren bekannter Aspekt ist die geringe Anzahl an Bauausschreibungen über Weihnachten und die Jahreswende. Damit steigen die Zahlen zu Beginn des Jahres in den ersten beiden KW schnell an und verlaufen recht konstant bis in die KW 12/13. Für Europa sehen wir eine sinkende Anzahl an Ausschreibungen etwa ein bis zwei Wochen früher, als für den DACH-Raum. Beide Kurven sinken ab KW 15 jedoch deutlich – gemessen zum Gesamtniveau der zurückliegenden Wochen.
KW 1 | KW 2 | KW 3 | KW 4 | KW 5 | KW 6 | KW 7 | KW 8 | KW 9 | KW 10 | KW 11 | KW 12 | KW 13 | KW 14 | KW 15 | KW 16 | |
EUROPA 2020 | 7.135 | 14.435 | 17.995 | 18.602 | 17.439 | 19.360 | 19.200 | 18.563 | 17.531 | 17.999 | 18.505 | 18.684 | 17.125 | 15.736 | 18.035 | 11.663 |
DACH 2020 | 921 | 4.461 | 4.958 | 5.714 | 5.149 | 5.692 | 5.450 | 5.910 | 5.504 | 5.705 | 6.070 | 5.697 | 5.659 | 5.182 | 5.863 | 3.557 |
An dieser Entwicklung ist in Zeiten von Corona mindestens ein Punkt beachtlich: Trotz kleinen Schwankungen ist für Europa und DACH kein negativer Trend zu erkennen. Warum bleiben die öffentlichen Ausschreibungen so lange auf mehr oder weniger konstantem Niveau? Immerhin ist die Corona-Krise in KW 14 bereits seit sechs Wochen auf dem europäischen Kontinent angekommen. Zumindest laut unserer getroffenen Annahme, dass der norditalienische Lockdown in KW 8 als “Start” der Pandemie in Europa gesehen wird. Kann es also sein, dass die öffentlichen Ausschreibungen der Bauwirtschaft aufgrund ihres Wesens unabhängig oder resistenter gegen einen exogenen Schock (wie eine Pandemie) sind und sich daher in den Baudaten von Building Radar unbeeindruckt zeigen? Oder halten etwa (kurzfristige) staatliche Förderprogramme den öffentlichen Bau konstant?
Ausschreibungen 2020: Öffentliche Ausschreibungen in Europa und DACH
Ein weiteres Fragezeichen wirft der Zeitpunkt des Rückgangs der beiden Ausschreibungskurven ab KW 15 auf, da dieser Rückgang in die diesjährige Osterwoche fällt und damit überhaupt nicht mit Corona in Zusammenhang gebracht werden müsste. Die Betrachtungen von öffentlichen Ausschreibungen sowie Frühmeldungen im nächsten Kapitel, deuten darauf hin, dass zumindest die Bauausschreibungen für den DACH-Raum aktuell resistent sind gegen die Pandemie und das damit heruntergefahrene öffentliche und geschäftliche Leben weiter Teile der Gesellschaft.
Die Grafik unten zeigt, dass der Trend in der Baudatenentwicklung zwischen KW 3 und KW 19 in etwa konstant verläuft. Dennoch zeigen beide Kurven leichte Schwankungen. Beim Vergleich der Baudaten zwischen DACH und Europa fällt auf, dass die Schwankungen in der Anzahl an öffentlichen Ausschreibungen in DACH weniger stark ausgeprägt sind. Die Anzahl an Baudaten schwankt konstant über 5.000 pro Woche. Betragen die Baudaten in DACH in KW 6 noch 5.149 und in KW15 über 5.860, ist die Anzahl in KW 16, wahrscheinlich bedingt durch die Osterzeit, auf 3.557 gesunken (>39 %).
Beinahe zu vernachlässigen ist ein Rückgang zwischen KW 11 und KW 14 von 6.070 auf 5.182 (<10 %), mit einer anschließenden aber nur kurzzeitigen Erholung in KW 15 auf 5.863. Nach einem Tief in KW 16 auf 3.557 pendelt sich zwischen KW 17 und KW 19 die Zahl wieder
auf über 5.000 ein und verzeichnet in KW 19 sogar 5.692 Ausschreibungen. Die Steigerung der Ausschreibungen von KW 18 zu KW 19 lässt auf eine Besserung der Lage hoffen. Die sich positiv abzeichnende Entwicklung könnte auch auf EU-Förderprogramme zurückzuführen sein.
In Europa ist die Zahl der öffentlichen Ausschreibungen zwischen KW 6 und KW 16 von 19.360 auf 11.663 zurückgegangen (-39,8 %). Der Einbruch konzentriert sich jedoch vor allem um die Zeit um Ostern. Ab KW 17 ist sowohl in der DACH-Region als auch in Europa ein erneuter Anstieg zu verzeichnen. Nach einer weiteren Schwankung in KW 18 pendeln sich die Ausschreibungen wieder auf ein solides Niveau ein. Im Vergleich ist die Anzahl der Ausschreibungen in Deutschland (- 0,1 %) zwischen der TV-Ansprache in KW 12 bis in KW 19 stabiler geblieben als in Europa (- 4,2 %).
Entwicklung der öffentlichen Ausschreibungen in Europa und DACH 2020
Die Grafik zeigt, dass der Trend in der Baudatenentwicklung zwischen KW 3 und KW 14 in etwa konstant verläuft. Dennoch zeigen beide Kurven leichte Schwankungen. Beim Vergleich der Baudaten zwischen DACH und Europa fällt auf, dass die Schwankungen in der Anzahl an öffentlichen Ausschreibungen in DACH weniger stark ausgeprägt sind. Die Anzahl an Baudaten schwankt konstant über 5.000. Betragen die Baudaten in DACH in KW 6 noch 5.149 und in KW15 über 5.860, ist die Anzahl in KW 16 auf 3.557 gesunken (>39 %). Wie beschrieben, könnte ein Grund für diesen Einbruch von KW 15 auf KW 16 in der Osterzeit liegen. Der Rückgang müsste demnach nicht Corona-bedingt sein. Beinahe zu vernachlässigen ist ein Rückgang zwischen KW 11 und KW 14 von 6.070 auf 5.182 (<10 %), mit einer anschließenden aber nur kurzzeitigen Erholung in KW 15 auf 5.863.
Ein zusätzlicher Grund für die konstante Entwicklung könnten EU-Förderprogrammen sein. In Europa ist die Zahl der öffentlichen Ausschreibungen zwischen KW 6 und KW 16 von 19.360 auf 11.663 zurückgegangen (-39,8 %). Der Einbruch konzentriert sich jedoch auf die zurückliegenden drei Wochen. Im Vergleich schneidet DACH geringfügig besser ab als der europäische Durchschnitt. Von KW 11 auf KW 14 verringerte sich die Anzahl der Ausschreibungen von 18.505 auf 15.736 (-15 %). Die temporäre Erholung von KW 14 auf KW 15 liegt in Europa bei +14,6 %. Absolut gesehen, ist das eine Steigerung von 15.736 auf 18.035 Ausschreibungen. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die öffentlichen Ausschreibungen in den kommenden Wochen entwickeln werden. Eine Antwort auf die Frage, ob es sich bei dem Rückgang seit KW 15 um einen Oster- oder Corona-Effekt handelt, wird dann eventuell beantwortet werden können.
Analyse der Frühmeldungen zu Bauvorhaben
Als Frühmeldungen werden alle Meldungen zu Bauvorhaben bezeichnet, die im Internet in Texten auf Deutsch oder Englisch veröffentlicht werden und von Building Radar analysiert wurden. Das schließt Vorankündigungen zu geplanten Bauvorhaben im frühestmöglichen Stadium mit ein. Diese werden von Building Radar tagesaktuell automatisch erfasst, strukturiert und gespeichert. Ebenso werden Meldungen zu im Bau befindlichen Projekten gefunden und analysiert. Das ermöglicht eine strukturierte Analyse der Entwicklung von Bauvorhaben weltweit und somit zur derzeitigen Lage der Bauwirtschaft. Eine manuelle Recherche von online veröffentlichten Informationen zu Bauprojekten sowie die Nutzung von Hochrechnungsmodellen ist dafür nicht notwendig.
Entwicklung der Frühmeldungen in Europa
Die Anzahl der Frühmeldungen zu Bauvorhaben in Europa zeigt einen erheblich stärkeren Einfluss der Corona-Krise, im Gegensatz zur alleinigen Betrachtung der öffentlichen Ausschreibungen. Selbst der geschilderte negative Trend bei den öffentlichen Ausschreibungen in Italien und Spanien ist weit weniger dramatisch, als der Einbruch der Frühmeldungen. Wieso? Frühmeldungen schließen private und öffentliche Bauprojekte gleichermaßen mit ein und die Privatwirtschaft ist durch die herrschende Unsicherheit etwas vorsichtiger mit der Planung neuer Projekte.
In der nachfolgenden Grafik ist ein negativer Trend in der Entwicklung der Frühmeldungen zu Bauvorhaben in Europa und DACH ab KW 7 zu erkennen. Noch deutlicher ist der Einbruch der Bauprojektmeldungen von KW 11 auf KW 12.
Entwicklung der Frühmeldungen zu Bauvorhaben in Europa und DACH 2020
Die obere Grafik zeigt, dass in Europa nach der Ausgangssperre in Italien in KW 8 bereits nach einer Woche ein Rückgang von 2.354 auf 2.158 Projektinformationen zu verzeichnen ist (-8,3 %). Von KW 9 auf KW 12 sinkt die Anzahl um weitere 55 % auf 1.189. Nach der Merkel-Ansprache in KW 12 flacht die Kurve wieder etwas ab und verzeichnet bis KW 15 nur noch 1.084 Ausschreibungen (-8,8 %). Ab KW 17 steigt die Zahl der privaten Ausschreibungen und erreicht in KW 19 in Europa 1.629 und in DACH 1.067 Bauprojektinformationen.
Vergleich der Frühmeldungen zu Bauvorhaben in DACH 2019 und 2020
Eine spannende Erkenntnis liefert die gemeinsame Betrachtung der Frühmeldungen aus den Jahren 2019 und 2020. Dort unterscheidet sich die Entwicklung nach KW 10 deutlich. Im Jahr 2019 gab es, ausgehend von KW 10 bis KW 12, einen Zuwachs der Projekt-Frühmeldungen von 1.274 auf 1.643 (+29 %), wohingegen im gleichen Zeitraum 2020 die Zahl von 1.266 auf 607 gefallen ist (-52 %). In KW 16 haben beide Niveaus begonnen sich wieder leicht einander anzunähern, wobei die Woche im Jahr 2019 mit 1.040 Frühmeldungen dennoch sichtbar stärker verlief, als im Vergleich zu 771 Meldungen in diesem Jahr.
Private und öffentliche Bauprojekte 2020 im Vergleich
Vergleich Privatwirtschaft und öffentlicher Bereich
Beim Vergleich der Frühmeldungen des öffentlichen Bereichs und der Privatwirtschaft wird deutlich, dass letztere aufgrund der starken Unsicherheit der weiteren Entwicklung stärker unter der Krise leidet, als der öffentliche Sektor. Bis KW 12 ähnelt sich Verlauf beider Kurven noch weitgehend mit einer Negativentwicklung zwischen KW 8 und KW 12 von -62,8 % in der Privatwirtschaft und -54,1 % im öffentlichen Bereich. Jedoch stagniert die Privatwirtschaft danach bis KW 16 mit einer minimalen Erholung von +3,4 %, wohingegen die Anzahl der Projektmeldungen im öffentliche Bereich bis KW 16 bereits wieder um stolze 73,7 % ansteigt. Verglichen zu KW 6 steht der öffentliche Sektor (-11,9 %) in KW 19 noch deutlich stabiler da als der private (-42,2 %). Wie lange das so bleibt, werden die nächsten Monate zeigen.
Aktuelle Daten zur Entwicklung der Bauwirtschaft im englischsprachigen Raum
Nach dem Vergleich der englischsprachigen Frühmeldungen zu Bauvorhaben in 2019, ist in der Grafik nun die Entwicklung der absoluten Zahlen für 2020 zu sehen. Im Jahr 2019 beträgt die durchschnittliche Zahl der Projektmeldungen von KW 6 bis KW 21 in den USA 1.128. Daneben ist Großbritannien für 259 Projektmeldungen verantwortlich, Kanada für 116 und Australien für 105. Es ist erkennbar, dass ab KW 19 ein deutlicher Anstieg an Projektmeldungen zu verzeichnen ist, der sich bis KW 21 fortsetzt. Die untere Grafik zeigt die Entwicklung von KW 6 bis KW 16, um sie anschließend mit den aktuellen Daten aus 2020 vergleichen zu können. Da die Datengrundlage für englischsprachige Frühmeldungen zwischen 2019 und 2020 ausgebaut wurde, ist ein Vergleich der absoluten Zahlen schwierig – die relativen Zahlen lassen sich jedoch gut vergleichen und zeigen 2020 einen erheblichen Einbruch.
Entwicklung der Frühmeldungen zu Bauvorhaben im englischsprachigen Raum 2019
Entwicklung der Frühmeldungen zu Bauvorhaben im englischsprachigen Raum 2020
Spannend wird es, wenn die Anzahl der Frühmeldungen zu Bauvorhaben im englischsprachigen Raum aus dem Jahr 2019 mit der aus 2020 gemeinsam betrachtet werden. Dabei ist ersichtlich, wie die Projektmeldungen von KW 9 bis KW 11 bereits beginnen deutlich zurückzugehen (-25,8 %), um dann bis KW 12 um weitere 41,5 % einzubrechen. Insgesamt ist zwischen KW 9 und KW 12 ein Rückgang von ganzen 56,6 % ersichtlich. Es ist erkennbar, dass ab KW 19 ein deutlicher Anstieg an Projektmeldungen zu verzeichnen ist, der sich bis KW 21 fortsetzt.
Prognose für die Baubranche
Niemand kann genau sagen, wie lange die Corona-Situation und die damit einhergehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen anhalten werden und was noch alles auf uns zukommt. Verlässliche Prognosen sind aufgrund der hohen Unsicherheit und häufig wechselnden Informationslage daher nicht möglich. Bereits deutlich erkennbar ist allerdings, dass die Privatwirtschaft stärker unter der Krise leidet, als der öffentliche Bereich – obwohl auch dort deutliche Auswirkungen anhand aktueller Entwicklungen zu sehen sind. In einem exklusiven Interview mit Building Radar zeigt sich der Branchenexperte Tim Kirchner bereits für die zweite Jahreshälfte optimistisch:
„Ich bin mir sehr sicher, dass im Oktober, dieses Jahres oder in einem halben Jahr keiner mehr über Corona reden wird. Wahrscheinlich nur noch über die Auswirkungen, was es dieses Jahr uns alle an Zahlen in allen Branchen gekostet hat.“
– Tim Kirchner, Unternehmensberater
Bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Einschätzung auch bewahrheiten wird. Bleiben wir gespannt und hoffnungsvoll, was 2020 und 2021 noch alles bringt.
Noch mehr Zahlen, Charts und Analysen!
Wir hoffen, dass Ihnen der Überblick über die Entwicklung der Bauwirtschaft in Europa und im englischsprachigen Raum hilft, eigene Erkenntnisse für Ihr Unternehmen abzuleiten und die richtigen Entscheidungen in diesen unsicheren Zeiten zu treffen.
Kostenloser Bau-Report 2020
In unserem kostenlosen COVID-19 Bau-Report finden Sie diese noch viele weiterführende Kennzahlen, Charts und Analysen über die aktuelle Entwicklung der Baubranche 2020.
Weitere Themen im Bau-Report:
- Öffentliche Ausschreibungen in Südeuropa im Vergleich: Kennzahlen für Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien
- Öffentliche Ausschreibungen in Skandinavien im Vergleich: Kennzahlen für Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland
- Vergleich öffentlicher Ausschreibungen 1019 und 2020 in Deutschland und Frankreich
- Vergleich der Frühmeldungen zu Bauvorhaben in Österreich und der Schweiz 2020
- Vergleich der am stärksten beeinflussten Bau-Kategorien in DACH 2020 (Industrie, Infrastruktur, Forschung & Bildung, Gesundheitswesen)
- Vergleich der gesamten Frühmeldungen zu Bauvorhaben 2019 und 2020
Wöchentlicher Live-Webcast mit aktuellen Zahlen zur Bauwirtschaft
Für regelmäßige Updates zu den aktuellen Entwicklungen der Baubranche und einer Analyse der wöchentlich neuen Zahlen, besuchen Sie gerne unseren Live-Webcast – jeden Donnerstag von 16:00 bis 16:30 Uhr. Unsere Experten gehen dabei jede Woche auf verschiedene Länder und Kategorien ein, sodass es auch für Sie immer spannend bleibt und sie aus jedem Webcast viele neue Infos über die Bauindustrie mitnehmen können.